Samstag, 8. August 2009

Haitauchgang hätte beinah mein Leben gekostet



Vor zwei Tagen hatte ich Geburtstag und bin unglaublich alte 32 Jahre geworden.
Wer mich kennt weis, daß ich das nicht freiwillig ohne Grund erwähnen würde –
aber meine Frau Christine hat mir zum Geburtstag einen Haitauchgang geschenkt.


Bevor jemand auf die Idee kommt, ich hätte eine besonders lohnende Lebensversicherung – mit Haien tauchen ist wirklich etwas, was ich mir schon lange wünsche.
Nun soll es also wirklich soweit sein und ich werde meinen ersten Hai treffen.

Denn obwohl ich seit 3 ½ Jahren meinen Tauchschein hatte, hatte ich bisher noch nicht das Glück einen Hai in freier Wildbahn zu treffen ... sie sind leider dermaßen ausgerotten, daß man auch fast im Lotto gewinnen kann bevor man diese schönen Tiere zufällig trifft.

Also tauche ich eben erst mal da wo ich definitiv Haie finden werde – im Ozeanbecken des Sea Life München. Möglich machen das die Jungs von
High-Life-Divers
Die sind Koorperationspartner des Sea Life München und führen Wartungsarbeiten und Reinigung im Ozeanbecken durch.

Treffen war um 10:30 vor dem Sea Life in München. Von Limburg nach München fährt man 4 Stunden, da aber gerade Ferienzeit ist und ich auf keinen Fall zu spät kommen wollte sind wir um kurz vor 4 Uhr aufgebrochen.

Nach etwa 100 km ist es dann passiert ... kruz vor 5.00 und kurz hinter Frankfurt ist mir ein Reh vor das Auto gelaufen. Aus Reflex bin ich auf die linke Spur gezogen und das Reh hat es sich in der Hälfte überlegt und ist wieder erschrocken zurück gelaufen.
Nur die Tatsache, daß ich nicht zu schnell war und außer mir niemand auf der Autobahn war, hat einen Zusammenstoß verhindert, der wohl dem Reh, aber vielleicht sogar unser Leben gekostet hätte.

Ansonsten verlief die Fahrt ohne besondere Zwischenfälle und Punkt 8 Uhr haben wir unser Auto auf dem Parkplatz vor dem Sea Life in München abgestellt.
Da wir natürlich viel zu früh waren, haben wir es uns im Olympia Park gemütlich gemacht und gefrühstückt.

Dann war es endlich soweit. Bernd von den High-Life-Divers hat uns durch Hintereingang eingelassen und uns erst mal alles gezeigt und erklärt.
Ich war zwar schon oft in Sea Life Aquarien, aber die ganze Technik hinter den Kulissen zu sehen war gerade für mich als Aquarianer sehr interessant. Aber die Vorfreude auf das Treffen mit den Haien hat mich die technischen Anlagen fast ignorieren lassen.
Ungeduldig habe ich die ganzen Erklärungen und den (notwendigen) Papierkram über mich ergehen lassen bis wir dann endlich in kompletter Ausrüstung am Beckenrand standen...

Unter uns tummelten sich 5 Schwarzspitzen-Riffhaie, 3 Atlantische Ammenhaie, 1 Bambushai, 2 Marderhaie, 1 grüne 2m Muräne, 1 Meeresschildkröte und ca 2000 andere Fische (Weißpunkt-Falterfische, Zweifarben Meerbarben, Blaustreifen-Schnapper, Bodengucker, Orientalische Süßlippen, Imperator-Kaiserfische, Putzerlippfische, Gelbklingen Nasendoktor, Paletten-Doktorfische, Gelber Segelflossendoktorfische, Fledermausfische, Fuchsgesicht, Picasso-Drückerfische, Masken-Igelfische)

Den Bambushai habe ich leider gar nicht gesehen und die Marderhaie habe ich nur mal aus der Entfernung. Die Riffhaie werden schnell nervös wenn jemand durch ihr Revier schwimmt und verziehen sich dann in eine andere Ecke des Beckens. Die meiste Zeit haben sie über uns ihre Kreise gezogen. Die Ammenhaie waren wirklich zutraulich und haben die Nähe zu uns gesucht und wollten tatsächlich gestreichelt, gekrault und gekuschelt werden... wirklich süß.

Meine Tochter Valentina nennt die übrigends seit diesem Tag „Papas Kuschelhai“

Die grüne Muräne war neu und Bernd konnte sie also noch nicht einschätzen.
Wie haben sie also in Ruhe gelassen und sie hat uns in Ruhe gelassen.

Die Schildkröte war laut Sea Life Mitarbeiter das gefährlichste Tier im Becken.
Mit ihren 8 Jahren ist sie noch ein Jungtier und sehr verspielt. Glücklich macht man sie mit Brokkoli und man muß ein bischen aufpassen, daß sie nicht die Schläuche anknabbert.

Nachdem wir Schildkröte, kleineren Fische und Haie gefüttert und ausreichend gestreichelt hatten, haben wir noch die Scheiben von innen gereinigt und mussten dann langsam wieder aus dem Becken raus, da unsere Anwesenheit trotz allem für die Tiere natürlich auch Stress ist.

Wir sind dann noch den Rundgang durchs Sea Life gegangen und dann wieder Richtung Heimat gefahren.Auf die 6 ½ Stunden Heimfahrt (ständig Stau) hätte ich dann gerne verzichten können, aber der Tag war auf jeden Fall sehr schön und ist auf jeden Tag empfehlenswert.

Was bleibt ist die Frage: Wieso haben Menschen eigentlich so eine panische Angst vor Haien aber nicht vor einem Reh (das mich ja ein die einzig brenzliche Situation heute gebracht hat... )

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